Die Reise
geschrieben am Wednesday, February 13, 2013
Eigentlich wollte ich in den letzten Tagen einige Gedanken und Anekdoten zusammenfassen. Da ich mich aber andersweit prima beschäftigen konnte, mach ichs jetzt bei 5h Wartezeit am Flughafen Dubai. In Dubai fühlt man sich auf jeden Fall noch fast wie in Europa und nicht in der arabischen Welt.
Einige haben mir abgeraten nach Afghanistan zu gehen, was das EDA auch bestätigt:
Von Reisen nach Afghanistan wird abgeraten.
Die Sicherheitslage ist nicht gewährleistet: Im ganzen Land besteht das
Risiko von Terroranschlägen, Entführungen, Raubüberfällen, Landminen und
Blindgängern. In verschiedenen Landesteilen bekämpfen ausländische und
afghanische Truppen Verbände der Taliban.
Wieder andere haben mir geraten den Bart wachsen zu lassen... Irgendwie begreiflich. Allerdings wurde mir dann von der Organisation geraten dies zumindest vorerst sein zu lassen:
PS Nur noch ein tip, glatt rasiert hast du weniger Probleme am Flughafen
als mit Bart. (kein Witz) Ausländische Extremisten kommen immer mit Bart!!
Nunja, den Bart habe ich dann nicht mehr rasiert, zu knapp wäre die Zeit gewesen am letzten Tag. Gepackt habe ich nämlich pünktlich zwei Stunden bevor wir Richtung Flughafen gingen. Für Körperpflege ist da halt nur noch wenig Platz. Ausserdem spielts ja auch nicht so eine Rolle ob man jetzt nochmal duscht oder nicht, Duschen gibts in Afghanistan schliesslich keine :-) Geduscht habe ich dann doch noch. Man muss ja alles noch ein letztes mal zelebrieren.
Die kleinen Dinge
Lange habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was mir wohl am meisten zusetzen könne. Das Essen war lange ziemlich oben auf der Liste, bis ich mich dann mal an afghanischem Essen versucht habe. War wirklich lecker, der Afghane in Frauenfeld ist empfehlenswert. :-)
Dann habe ich darauf spekuliert, dass ich wahrscheinlich vor allem die kleinen Dinge vermissen werde: Die Dusche, gutes Brot und schnelles Internet :-)
So waren für mich die letzten Wochen geprägt von den letzten Malen. Das letzte mal ein Bier trinken, das letzte mal Trinkwasser aus dem Hahnen und das letzte Mal nur ein T-Shirt zu tragen. In Afghanistan ist es selbst im Sommer bei 40° kulturell bedingt falsch, nackte Oberarme zu zeigen.
Ich habe dann schnell gemerkt, dass es die grossen Dinge sind die ich vermissen werde. Allem voran die gute Zeit mit Freunden und Familie. Naja. Freuen tue ich mich trotzdem auf ein Abenteuer. :-)